Veranstaltung: | LMV Grüne Jugend Saar 26.08.18 |
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Tagesordnungspunkt: | 8. Anträge |
Antragsteller*in: | Jeanne Dillschneider, Lorraine Ring |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 22.08.2018, 12:47 |
Antragshistorie: | Version 1 |
A5NEU: 5 Punkte für eine zukunftsfähige Universität des Saarlandes
Antragstext
Die Universität des Saarlandes hat eine enorme Bedeutung für das Saarland und
die Großregion. Bei rund 16.900 Studierenden ist die Universität nicht nur
Magnet für viele ausländische Studierende, sondern stärkt das Saarland als
Forschungs- und Wissenschaftsstandort im Herzen Europas.
Für uns ist klar, dass der Erhalt der Universität und ihr Ausbau eine der
obersten Prioritäten der saarländischen Landespolitik sein sollte.
1. Universät finanzieren
Der Sparkurs an der Universität hat viel Schaden angerichtet. Seien es marode
Gebäude, weniger Fächerangebote oder die Entlassung von Lehrpersonal, die
Universität enttäuscht in vielen Angelegenheiten. Wir wollen nicht nur, dass der
Sanierungsstau beendet werden kann, sondern auch, dass die Fächervielfalt an der
Universität erhalten wird. Wir wollen verhindern, dass die Qualität und
Attraktivität der Universität durch einen rigiden Sparkurs weiter sinkt. Denn
gerade wer an der Bildung spart, spart an der Zukunft des Landes.
Auch die Verwaltungsgebühr sollte dringend abgeschafft werden. Nicht nur liegt
sie einkommensschwachen Studierenden stark zur Last, auch rechnet sie sich durch
den Personalaufwand für die Universität überhaupt nicht.
2. Universität vernetzen.
Obwohl Saarbrücken eine Studentenstadt ist, ist in der Stadt nicht viel davon zu
spüren. Wir fordern eine bessere Zusammenarbeit zwischen der Stadt Saarbrücken
und der UdS. Außerdem sollte die Anbindung durch ÖPNV und Radwege verbessert
werden. Viele Studierende kommen mit dem Auto. Nur mit einen sinnvoll getakteten
ÖPNV, der insbesondere auch nach Homburg und in den Saarpfalzkreis besser
angebunden ist, werden Studierende auch darauf zugreifen.
3. Universität digitalisieren.
Wir begrüßen die Eröffnung des Helmholtz-Zentrums auf dem Campus. Die
Universität sollte Vorreiterin im Bereich der künstlichen Intelligenz und
Cybersicherheit werden. Nur so können wir gewährleisten, dass sich
Forscher*innen im Saarland ansiedeln und die Universität im bundesweiten
Vergleich mithalten kann. Allerdings sollte man auch andere Studiengänge mit IT-
Fächern verknüpfen, wie zB. Rechtswissenschaften oder Interkulturelle
Studiengänge.Darunter verstehen wir jedoch keine reine Fokussierung auf IT-
Wissenschaften an der saarländischen Universität, der andere Disziplinen unter
dem Deckmantel der Begleitforschung auf Abstellgleis führt. Gerade die
Digitalisierung und Technisierung der Gesellschaft benötigt unabhängige,
langfristige und auch eine kritische wissenschaftliche Forschung, wie an einigen
Universitäten etwa zu Big Data oder dem Themenkomplexe der Mensch-Technik-
Interaktion. Das Potenzial der Sozialwissenschaften darf hierzu nicht weiter
ignoriert werden, wie es auch die Landesregierung an der saarländischen
Universität mit ihrer Fokussierung auf IT-Wissenschaften aktuell tut und Sozial-
und Geisteswissenschaften über Jahr aus der Saar-Uni gespart hat.
Wir fordern daher eine weitreichende Finanzierung der universitären
Bildungslandschaft sicherzustellen und Sozial- und Geisteswissenschaften im
Saarland zu stärken. Als ersten Aufschlag im Saarland sehen wir etwa die
Schaffung einer eigenständigen und unabhängigen Einrichtung für
sozialwissenschaftliche Technikforschung. Gerade im Zeitalter der
Digitalisierung müssen wir die passende Vorbereitung für die neu entstehenden
Berufe bieten.
Des Weiteren sollten die Abläufe an der Universität digitalisiert werden. Mit
der UdS-Card könnten in Zukunft alle Transaktionen am Campus möglich sein. Auch
Online-Vorlesungen oder E-Archive sind Schritte zu einer modernen, digitalen
Universität.
4. Universität internationalisieren
Die Universität des Saarlandes ist eine Universität der Großregion. Wir fordern,
dass die Universität internationaler wird und den Standortvorteil im Herzen
Europas nutzt. Besonders gut finden wir die Idee einer europäischen Universität.
Dadurch können Studierende an mehreren europäischen Standorten unbürokratisch
und leicht studieren und mehr als eine europäische Fremdsprache lernen. Nicht
nur fordern wir damit den europäischen Zusammenhalt und Stärken unsere
europäischen Werte, sondern machen europäische Universitäten wettbewerbs- und
zukunftsfähig. Gerade im Bereichen der Klimaforschung oder Digitalisierung
bietet sich die Zusammenarbeit in der Großregion an.
5. Universitäre Lehre verbessern.
Die Universität lebt von ihrem breiten Angebot an Fächern. Wir wollen, dass
diese Vielfalt erhalten bleibt. Auch kleine Studiengänge dürfen nicht den
Sparzwängen unterliegen. Des Weiteren fordern wie die Einrichtung von
Genderstudies und die Förderung von Studiengängen in den Bereichen Erneuerbare
Energien, Klimaforschung und Nachhaltigkeit.
Doch um die Qualität der Lehre zu gewährleisten, darf nicht am Lehrpersonal
gespart werden. Auch müssen Tutorien und AGs für Studierende erhalten bleiben.
6. Universität für Alle
Die Universität des Saarlandes sollte ein Ort sein, an dem alle Studierende sich
willkommen fühlen. Deswegen lehnen wir Vereinigungen und Hochschulgruppen, die
rassistisch, sexistisch oder auf andere Art auf die Diskriminierung von Menschen
ausgerichtet sind, ab. Wir stehen für eine Universität, in der besonders auf die
Gleichstellung von Frauen, Inter- und Transpersonen hingewirkt wird. Dafür
müssen zum einen die zuständigen Referate im AstA, als auch die
Gleichstellungsbeauftragte der Universität gestärkt werden. Außerdem befürworten
wir die Einstellung von Dozentinnen, Professorinnen und Mitarbeiterinnen, da
besonders innerhalb der Naturwissenschaften und der juristischen Fakultät immer
noch ein Ungleichgewicht herrscht. Wichtig sind zudem Projekte und
Veranstaltungen, die Frauen in der Lehre stärken. Wir unterstützen die Gründung
und Fortentwicklung der Initiative “Unitoo”, die sich dafür einsetzt, Opfern von
Missbrauch und sexueller Belästigung an der Universität eine studentische
Ansprechperson bereitzustellen und auf Missstände hinzuweisen. Des Weiteren muss
die Universität für chronisch Kranke und Menschen mit Behinderung barrierefrei
zugänglich sein.
Unterstützer*innen
- Fabian Müller (Grüne Jugend Neunkirchen)
- Tim Gilzendegen (Grüne Jugend Saarlouis)
- Matthieu Dillschneider (Grüne Jugend Merzig-Wadern)
- Lukas Paltz (Grüne Jugend Blieskastel)
- Lisa Wätzold (Grüne Jugend Saarbrücken)
- Nick Lohmann (Grüne Jugend Merzig-Wadern)
- Lorraine Ring (Vorsitzende Grüne Hochschulgruppe Saar)
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