Veranstaltung: | LMV Grüne Jugend Saar 09.12.17 |
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Tagesordnungspunkt: | 7. Anträge |
Antragsteller*in: | Fabian Müller, Jeanne Dillschneider, Klara Sendelbach |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 05.12.2017, 09:47 |
A12: Schüler*innenmitbestimmung bei G8/G9- Debatte
Antragstext
Seitdem die Elterninitiative „G9 Jetzt! Saarland“ ein Volksbegehren für die
Widereinführung von G9 (also 13 Schuljahren bis zum Abitur) gestartet hat, ist
die Debatte wieder voll entbrannt. Bündnis 90/Die Grünen Saar haben sich in
einer Resolution auf dem Landesparteitag vom 12. November 2017 der Forderung der
Elterninitiative nach der Widereinführung von G9 an saarländischen Gymnasien
angeschlossen und wollen die neu entstehenden G9-Gymnasien parallel zu G8-
Gymnasien betreiben.
Wir als GRÜNE JUGEND SAAR halten diese Debatte und die Resolution von Bündnis
90/Die Grünen Saar für nicht zielführend. Durch neue G9-Gymnasien neben G8-
Gymnasien und Gemeinschaftsschulen wird das saarländische Schulangebot weiter
zerfasert, es erfolgt eine weitere Differenzierung im oberen Leistungsbereich.
Wir brauchen einen Prozess, der Schüler*innen wirklich etwas bringt und sie in
die Debatte miteinbezieht. Dafür reicht es nicht, Menschen zur Teilnahme an
einem Volksbegehren aufzurufen, an dem sowieso nur volljährige Personen
teilnehmen dürfen. Schüler*innen müssen dazu befragt werden, was sie sich von
einer guten Schule erhoffen.
An Bildung darf nicht gespart werden. Ob G8 oder G9 spielt da keine Rolle. Das
Ziel der Elterninitiative „G9 Jetzt! Saarland“, die Umstellung von G8 auf G9
ohne zusätzlich anfallende Kosten zu bewerkstelligen, lehnen wir deswegen strikt
ab.
Wir fordern die Landesregierung deshalb auf, nicht einseitig auf das Drängen
einer Elterninitiative zu reagieren, sondern das gesamte System in den Blick zu
nehmen. Die Landesregierung muss Schwachstellen analysieren und Entscheidungen
treffen, die das gesamte System entlasten. Dabei sollen Schüler*innen,
Lehrer*innen und Eltern miteinbezogen werden. Ein mögliches Ergebnis könnte G9
an Gymnasien sein, muss es aber nicht!
Begründung
Bei der aktuellen Debatte um die Wiedereinführung von G9 an Gymnasien bleibt eine Gruppe außen vor: Die Schüler*innen. Obwohl sie, neben den Lehrer*innen, am meisten unter nicht durchdachten Änderungen im Bildungssystem leiden, werden so tiefgreifende Veränderungen oft ohne ihre Mitsprache entschieden. Wir glauben, dass Schüler*innen allein durch die Umstellung von 12 auf 13 Jahre bis zum Abitur nicht geholfen ist. Deswegen wollen wir, dass sie aktiv in den Prozess einbezogen werden und mitentscheiden dürfen, wie ihre Schule in Zukunft aussehen soll.
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