Brauchen wir innerhalb des Landesvorstands der Grünen Jugend Saar eine Quote für Frauenquote? Über diese Fragestellung gab es auf einer der letzten Landesvorstandssitzungen längere Debatten.
Vor dem Gesetz sind beide Geschlechter gleichgestellt (Art. 3 II 1 GG) - wir müssen uns jedoch keine Illusionen darüber machen, dass der tatsächliche Zustand differiert. Als Lösungsansatz wird immer wieder eine Frauenquote vorgeschlagen, eine Idee, welche sich jedoch bei genauerer Betrachtung als wenig überzeugend, im Endeffekt kurzsichtig und falsch erweist. Jedenfalls muss dies angenommen werden, wenn man bedenkt, dass es das Ziel aller in unserer Gesellschaft sein muss, eine tatsächliche, also in den Köpfen der Menschen tief verwurzelte Gleichstellung aller Geschlechter zu verwirklichen.
Chauvinismus und männliche Dominanz sind Relikte vergangener Tage, in einer überalternden Gesellschaft jedoch noch weitestgehend praktiziert. Folglich erscheint es auch einleuchtend, dass eine bloße Zahl, eine nackte Quote jahrzentelang gelebte Mentalitäten von jetzt auf gleich bereinigen kann. Die Gleichberechtigung von morgen wird nicht in Wahlen von heute erreicht, sondern in der Erziehung unserer Kinder und in der Vermittlung von Grundwerten. So können wir sicherstellen dass die kommende Erwachsenengeneration Gleichstellung als eine Selbstverständlichkeit betrachtet und nicht als etwas was durch eine starre, unflexible, dem Zeitgeist widerstrebende Quote geregelt werden muss. Denn mit nichts anderem haben wir es zu tun. Eine Quote macht Frauen zu hilfsbedürftigen Subjekten, denen starke Männern der Politik helfen müssen ihre Ziele zu erreichen. Wir alle wissen jedoch, dass die emanzipierte moderne Frau durchaus in der Lage ist der männlichen Dominanz entgegenzutreten. Letztenendes ist es auch allen Mitglieder einer Grünen Jugend zuzutrauen, eine zur Wahl stehende Person unabhängig von ihrem Geschlecht, ihrer Religion, ihrer sexuellen Orientierung sondern allein ihrer politischen Inhalten wegen zu unterstützen oder ihr die Unterstützung zu versagen.
Insofern wird vorliegend eine alternative Umsetzung vorgeschlagen.
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