Veranstaltung: | LMV Grüne Jugend Saar 24.03.2019 |
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Antragsteller*in: | Tim Gilzendegen, Emely Beck, Nick Lohmann (LAG Mobilität, Digitalisierung und Gesundheit) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 06.03.2019, 21:52 |
A1: Drogenpolitik
Antragstext
Wir als Grüne Jugend Saar stehen für einen liberalen, differnzierten Umgang mit
Drogen.
Die Kriminalisierung von Drogenkonsumenten kostet die Justiz Unmengen an Geldern
und Personal und Verfolgung von c.a. 6 Mrd. Euro. Der Kostenaufwand vermeidet
statistisch keine Drogendelikte und der Jugendschutz wird durch die Kontrolle
des Drogenhandels der Kriminellen auch nicht gewährleistet(Drogenberich 2016,
S.42. Gestiegen seit 2001).
Dazu sind die rechtlichen Konsequenzen nicht hoch, bzw. schrecken nicht ab, da
ein Bußgeld oder eine Bewährung in aussicht steht oder eine Fallenlassung.
2. Die Gesundheit des Menschens
Wir fordern eine Qualitätssicherung/Drug Checking bevor es an den Konsumenten
ankommt, da unreine Gemische schädlicher für den Körper sind als die Droge
selbst. Diese Qualitätssicherung sollte bei Cannabis(legal) standart sein und
bei illegalen Drogen sollte eine Einrichtung diesen Stoff testen von Personen
die diesen Stoff gekauft haben (anonym, bsp: Schweiz). Das beweist, dass
Konsumenten den sauberen Stoff bevorzugen und der Tod des Konsumenten niedriger
wird, weil diese unreinen, giftigen Stoffe nicht mehr enthalten sind.
3. Jugendschutz und Vertrieb
Wir fordern, dass Cannabis legalisiert wird und dieses nur bei Apotheken und
staatlich verifizierten und lizensierten Verkaufsstellen abgegeben werden darf.
Die Lizenzen sind nur über das Gesundheitsministerium des Landes erreichbar,
damit Lagerung und sicherer Vertrieb gewährleistet werden kann. Trotzdem darf
Cannabis nur durch ausgebildetes Personal weitergegeben werden, damit er eine
dosierung treffen kann, in der nur 30mg(pro Monat, Kontrolle durch
Krankenkassekarte) THC drin sind. An diesen Apotheken und staatlich
verifizierten und lizensierten Verkaufsstellen muss wie bei Alkohol eine
Ausweißkontrolle gemacht werden um den Jugendschutz zu verbessern. Der Verkauf
darf nur an Personen mit dem mindestalter 21 erfolgen. Damit die Kriminalität
nicht stärker wird durch teure Preise oder die Abhängigkeit gefördert wird durch
hoher Ladendichte und geringen Preis, braucht es eine Regulierung des Marktes
durch den Preis, Angebot und Nachfrage.
4. Jugendschutz durch Prävention
Es soll keine Werbung für jegliche Drogen gemacht werden dürfen, weder für
legale noch illegale. In der Schule sollen die echten Geschehnisse des Rausches
beschrieben werden und wie er den Körper schadet.
5. Hilfsangebote und Vermeidung von Krankheiten und Überdosen
Wir fordern eine Förderung von Drogenkosumräumen mit ausgebildeten Personal,
sterile Besteck und Anleitungen, alles Anonym versteht sich. Das freie Geld von
der repression werden auch in Hilfsangebote gefördert, damit sich
Hilfsbedürftigte und Süchtige auch die Möglichkeit haben ihre Sucht abzulegen.
Dafür wird natürlich auch Vorort geschultes Personal benötigt.
Begründung
Die Zahl der Drogendelikte stieg rapide an auf 321.757(Quelle: Kriminalstatistik DHV 17.Mail 2018). Portugal, Holand, Kanada, Colorado und viele mehr machen es vor: Jugendliche nehmen weniger Drogen, wenn es nicht Verboten ist. Verbote regen eher zum Nehmen an.
Jugendliche und andere werden deutlich weniger Cannabis zu sich nehmen wie es in Colorado sich gezeigt hat. Artikel Taz vom 16.4.2017: “Trotz Cannabislegalisierung kiffen immer weniger Schüler in den USA“, Tagline“... vor 20 Jahren haben in den USA doppelt so viele Schüler der 8. Klasse gekifft wie heute.“. Dazu der Suchtmediziner Dr. Steffen aus Saarlouis:" Die Personen die Cannabis nehmen ist niedriger geworden, aber dafür ist die Höhe der Menge die genommen wird höher.". Deswegen wird die Regulierung des Marktes benötigt.
2 Beispiele:
Es gibt eine Studie aus den 1970er von Bruce Alexander. Eine Ratte wird alleine in einen Käfig gesetzt und es gibt 2 Trinkmöglichkeiten: einmal Heroin oder Kokain und einmal Leitungswasser. Die Ratten entwickeln eine Abhängigkeit und sterben. Bruce Alexander baute dann einen Ratten Park wo die Ratten Spielen konnten, mit Bällen und Tunneln. Sie hatten wieder die selbe Auswahl, keine Ratte starb an einer überdosis oder hatte am Drogenwasser interesse. Was aufzeigt , dass aufgeschlossenheit und Freunde und
Familie mehr hilft als Abschrekung Angst und verachtung, denn dann wolle sich diese Personen Isolieren.
Dann werden sie Abhängig und Süchtig und sterben möglicherweise.
Nach dieser Logik, würden diese Person ja Automatisch zum Junkie werden. Es gibt eine weitere Studie mit Menschen und zwar konsumierten im Vietnam Krieg 20% der Soldaten regelmäßig Heroin. Man hatte Angst das die US Truppen als Heroin Süchtige zurückkamen, aber eine Studie nach dem Krieg zeigte, dass
kein Soldat in einer Klinik landete oder einen Entzug durchmachen musste. 95% hörten einfach auf.
Abhängigkeit ist Syntom der Isolation der Gesellschaft. Wir selbst machen es so das Menschen die Abhängig sind, dass wir sie verachten, verfolgen und in Zellen sperren wo sie als der Abschaum der Gesellschaft gennant werden. Wir verachten sie wenn sie sich nicht verbessern. Es sollte in der Schule auch über die illegalen Drogen aufgeklärt werden. Was sie auswirken und, dass es nicht schlimm ist. Nicht jede Droge ist gefährlich, sondern manche zur Entspannung am Abend und zu medizinischen Zwecken
da.(Quelle: Funkserie Kurzgesagt Thema: Sucht). Während z.B. Alkohol weitgehend gesellschaftlich akzeptiert ist, wird u.a. Cannabis verboten. Dabei richtet Alkohol jährlich einen viel höheren Schaden und fordert weitaus mehr Tote. Länder wie Kannada oder die Niederlanden dagegen haben Cannabis legalisiert und keinen Anstieg festgestellt. Eher im Gegenteil, die Anzahl an Cannabis Delikten ging zurück.
Dazu ist anzumerken, dass es in Frankfurt wo es solche Drogenkonsumräume gibt, halb soviele Drogentote gibt wie in München wo es keine gibt.
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